Artgerechte Hundeernährung in Sehnde und Hildesheim

Emmas Erklärstunde

In diesem Blog erklärt meine Hündin Emma für jedermann verständlich ein Thema rund um Ernährung und Gesundheit.

Für Themenvorschläge sind wir jederzeit offen. Viel Spaß beim Lesen! Meine Beiträge findest du auch bei Facebook

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Emma ist leider am 25.03.2021 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben, daher wird dieser Blog nicht weitergeführt.


Kohlenhydrate

Gestern hat Mama mir von ihrem Essen ein bisschen in meinen Napf gelegt – Nudeln. Trockener Kram, mag ich eigentlich nur mit Soße. Mama hat etwas Blut darüber gemacht. Ich habe Mama gefragt, ob Hunde das essen müssen und wieso manche uns Hunden überhaupt so was in den Napf legen. Nudeln und Kartoffeln enthalten viele Kohlenhydrate, aber machen auch satt. Mama hat das so erklärt:

Kohlenhydrate sind pflanzliche Energiespeicher und bestehen aus Einfach- und Mehrfachzuckern. Einfachzucker werden unterteilt in Fruktose, Glukose und Galaktose.

Glukose findet man in Beeren und süßen Früchten, Fruktose in reifem Obst und Honig, Galaktose kommt in Lebensmitteln nicht vor, nur in Muttermilch. Die Leber wandelt Galaktose in Glukose um.

Zu Mehrfachzuckern zählen z. B. Stärke und Faserstoffe, aber auch Maltose und Laktose.

Getreide ist der Hauptlieferant von Stärke. Die Speicherform im Körper ist Glykogen, dieses findet man in Muskeln und der Leber.

Faserstoffe (Ballaststoffe) sind pflanzliche Kohlenhydrate und dazu zählen Harze, Pektine, Schleimstoffe und Zellulose.

Wir Hunde, aber auch Katzen, können Faserstoffe so gut wie gar nicht verdauen, nur im Dickdarm kann durch bakterielle Zersetzung einiges verdaut werden. Wir verdauen z. B. Rote Beete nur mittelmäßig, Zellulose gar nicht.

Diese Fasern sind aber wichtig für unsere Dickdarmflora, weil dadurch Präbiotika entstehen. Präbiotika sind nicht verdauliche Lebensmittelbestandteile, regen die Bakterienarten im Darm an und sind so gut für unsere Gesundheit. Außerdem lockern diese Fasern meinen Kot auf.

Kohlenhydrate sind in erster Linie Energiespeicher und versorgen unser zentrales Nervensystem. Unser Stoffwechsel benötigt Glukose, was aber nicht bedeutet, dass ich Kohlenhydrate benötige.

Mein kleiner Körper ist so schlau, dass er Glukose aus Aminosäuren (Eiweiß) selbst herstellen kann. Aber damit das funktioniert, benötige ich mindestens 30 % tierisches Protein in meiner Nahrung.

Katzen benötigen überhaupt keine Kohlenhydrate, sie sind in der Lage ihren Blutzuckerspiegel mit einem hohen Eiweißanteil zu erhalten.

Da Mama mich kohlenhydratarm füttert, liegt mein Fettgehalt deutlich über dem von Hunden, die mit Fertigfutterprodukten gefüttert werden. Dort sind viele Kohlenhydrate enthalten. Alle Hunde beziehen ihren Energiegehalt aus Fetten und Teilen von Eiweißen.

Kohlenhydrate aus z. B. Getreide liefern dem Hund schnell Energie, dies kann bei einem Leistungshund von Bedeutung sein. Aber es macht auch dick, denn die Stärke wird zu schnell in Glykogen umgewandelt und als Glucose in meinem Körper gespeichert. Sind alle meine Speicher voll, dann wird Fett daraus gemacht und irgendwann passt mein Halsband nicht mehr. Das möchte ich nicht.

Eure Emma 


Fette & Öle

Gestern hab ich mal wieder Lammfleisch mit etwas Gemüse bekommen. Mama macht immer etwas Öl über mein Gemüse. Ich habe sie gefragt, warum sie das macht und warum Öle so wichtig für mich sind. Sie hat mir das so erklärt:

Fette sind energiereiche Nährstoffe und werden unterschieden in Fette, die ich über die Nahrung aufnehme und Fette, die mein Körper selbst herstellen kann.

Fette, die ich über die Nahrung aufnehme nennt man Triglyzeride, diese bestehen aus drei Fettsäuren: den gesättigten, den ungesättigten und den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Pflanzenöle haben 80-90 % ungesättigte Fettsäuren, tierische Öle nur 50-60 %.

Fette haben generell viele Funktionen in meinem Körper, aber die Hauptfunktion ist das Speichern und Bereistellen von Energien. Tiere können Kohlenhydrate nur bedingt zur Energiegewinnung in der Leber speichern, aber große Mengen an Fetten.

Fett ist außerdem ein Hauptbestandteil meiner Haut und schützt mich vor Wärmeverlust und Verletzungen.

Auch fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K benötigen Fette als Trägerstoffe.

Bei uns Hunden unterscheidet man zusätzlich zwischen essentiellen (muss über die Nahrung zugeführt werden) und nicht essentiellen Fettsäuren.

Essentiell sind immer ungesättigte oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren, diese zählen zu Omega 6 und Omega 3 Fettsäuren.

Vier der Omega 6 Fettsäuren sind für uns wirklich wichtig: Arachidonsäure, Gammalinolensäure, Linolsäure und Dihomogammalinolensäure. Bei der Katze sind es übrigens ebenfalls diese vier.

Zu den Omega 3 Fettsäuren zählen Alpha-Linolensäure, Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure. Das müsst ihr euch alles nicht merken, ich habe das morgen bestimmt auch wieder vergessen.

Gammalinolensäure kommt z. B. in Ölen wie Schwarzkümmelöl, Nachtkerzenöl und Borretschöl vor. Dieses ist sehr gut für die Haut und bei Gelenksentzündungen. Nachtkerze und Schwarzkümmel darf man aber nur kurzzeitig einsetzen in kleinen Mengen, da es sehr Omega 6 fettsäurenhaltig ist. Omega 6 und Omega 3 sollte daher immer im Verhältnis 1:4 gefüttert werden, da Omega 3 sonst seine Wirkung  verliert.

In der Natur nimmt der Wolf Fette in kleinem Maße permenant über die Nahrung auf und benötigt so keine Ölflaschen.

Unsere Masttiere sind bei weitem nicht so wertvoll wie wildlebende Tiere.

Ein Weidenrind hat beispielsweise nur 10 % so viel Omega 3 Fettsäuren wie ein freilebender Hirsch.

Aus diesem Grund muss Mama mir die Omega 3 Fettsäuren in hochkonzentrierter Form als Lachsöl zufüttern. Hierbei sollte man allerdings nicht zu viel auf einmal geben, da man sonst mehr Schaden anrichten kann, als Gutes, was man eigentlich mit dem Öl bewirken wollte.

Durch diese hohe Konzentration an Omega 3 Fettsäuren entstehen freie Radikale im Körper, welche auch Krebs verursachen können. Daher wäre es wichtig immer ein Antioxidanz wie Selen, Vitamin C oder E zuzufüttern, wenn man große Mengen an sehr Omega 3 reichhaltigen Fetten verfüttert.

Ein mittelgroßer Hund wie ich benötigt daher zusätzlich zu seiner Nahrung nur etwa 5 Esslöffel Öl wöchentlich. Die restlichen Fette sollten wir uns immer über die Nahrung holen, z. B. über durchwachsenes Rindfleisch oder fettreiche Fleischsorten. Mama sagt ein Fettgehalt von 15-25 % im Fleisch wäre ok.

Da ich auch gern mageres Hühnchen esse, bekomme ich danach dann immer eine Sorte mit etwas mehr Fett.

Es ist generell ausreichend, wenn man ein Drittel der Wochenölmenge an pflanzlichen Ölen zugibt und zwei Drittel an tierischen Ölen.

Ein Hundekumpel von mir hat Probleme mit seinen Nieren, daher darf er gar keine pflanzlichen Öle ins Futter bekommen sagt Mama.

Bis nächste Woche!

Eure Emma


Harnorgane

Vor einiger Zeit habe ich wie immer im Laden auf Mama gewartet und die Kunden versucht mit Gebell vom Kauf meiner Nahrung abzuhalten – wie immer vergebens. Ich habe auch wie immer gelauscht und gehört, dass ein Hund sehr oft Pipi machen muss und Probleme hat mit seiner Blase. Da fiel mir ein, dass meine Schwester das auch schon mal hatte. Ich habe Mama gefragt, warum das passieren kann und was man dagegen machen kann. Sie hat mir das so erklärt:

Die Harnorgane übernehmen im Körper verschiedene Aufgaben, z. B. die Bildung und das Ausscheiden von Harn, Stoffwechselendprodukten, die Regelung der Körperflüssigkeiten und des Elektrolythaushaltes sowie die Bildung von Hormonen.

Zu den Harnorganen zählen die beiden Nieren und Harnleiter, die Harnblase und die Harnröhre. Die Nieren liegen beidseitig meiner Wirbelsäule und übernehmen die Filterung der  Stoffwechselendprodukte und die Hormonbildung. Die Nieren sind stark durchblutet sagt Mama, bei mir läuft dort täglich bis zu 700 Liter Blut durch. Das ist eine ganze Menge, viel mehr als in meinen Wassernapf passt!

Durch diesen Blutzufluss gelangt unheimlich viel Sauerstoff in meine Nieren. Das ist wichtig, denn sogar ein kurzzeitiges Abklemmen der Sauerstoffzufuhr schädigt meine Nierentätigkeit.

In meiner Harnblase wird mein Urin gesammelt und bis zur nächsten Gassirunde gespeichert. Sie ist im geleerten Zustand ziemlich klein und kugelförmig und kann sich weit bis in meinen Bauchraum ausdehnen, sogar bis zum Nabel und hat dann die Form einer Birne.

Der innere Schließmuskel meiner Blase ist nicht meinem bewussten Willen unterworfen, also ich kann das nicht kontrollieren. Sobald der Innendruck ansteigt, wird meine Blasenwand erregt und sendet über mein Rückenmark an mein Gehirn den Befehl: „Ich muss Gassi“. Mein Körper ist ganz schön pfiffig. Mama sagt, dass die Harnmengen bei bis zu zwei Litern in 24 Stunden liegen können.

Wenn ein Hund nun sehr häufig Gassi muss, dann hat er oftmals eine Blasenentzündung. Die schlauen Leute sagen Zystitis dazu. Kann ich mir nicht gut merken.

Meistens ist eine bakterielle Entzündung die Ursache. Diese kann durch Verletzungen nach einem Katheter entstehen oder aber auch durch die Reizung von Blasensteinen. Der häufigste Auslöser ist allerdings das unvollständige Entleeren der Blase und eine Abwehrschwäche. Es gibt aber auch Hunde, die haben das nach dem Baden im See oder Liegen auf kaltem Untergrund.

Diabetiker sind übrigens häufig davon betroffen, genauso wie Hunde mit Prostataproblemen und Hunde, die gegen Krebs Medikamente bekommen. Wir Hundemädchen leiden auch vermehrt darunter, weil unsere Harnröhre kürzer ist und der Anus nicht weit weg.

Wenn die Blase entzündet ist, dann muss man nicht nur häufig Pipi machen, sondern hat auch große Schmerzen dabei und der Urin kann auch blutig sein. Meine Schwester Luna hat dann immer ihren Rücken gekrümmt, weil es so weh tat. Auch beim Abtasten haben wir Schmerzen und unsere Blase ist meist klein und leer.

Der Doktor behandelt das größtenteils mit Penicillin. Aber Luna war nicht beim Doktor, Mama hat ihr geholfen und nach zwei Tagen war wieder alles ok. Sie hat weiße Zuckerkugeln nehmen müssen, jede Stunde und zusätzlich hat sie Cranberries gegessen – die haben ihr überhaupt nicht geschmeckt. Aber Cranberries haben eine antibiotische Wirkung, das wussten schon die Indianer!

Zusätzlich können Kräuter wie Eibisch, Klettenlabkraut, Wegerich, Petersilie und Alfalfa gegeben werden, auch Propolis kann helfen. Wir sollten außerdem viel Trinken und uns warm halten.

Blasenentzündungen können auch chronisch werden und weitere Harnorgane schädigen. Deshalb solltet ihr unbedingt zum Doktor gehen, wenn nach 2-3 Tagen keine Besserung eingetreten ist.

Bis nächste Woche!

Eure Emma


Haut

Letzte Woche war ich mit Mama im Meer baden, danach war meine Haut an einigen Stellen wund und gerötet. Mama hat dann da so komisches Zeug drauf geschmiert. Habe ich natürlich gleich abgeleckt, hat aber nicht geschmeckt. Mama sagt die Haut ist sehr wichtig. Ich wollte wissen, warum. Sie hat mir das so erklärt:

Die Haut ist das größte Organ jeden Körpers und zeigt uns jegliche Befindlichkeitsstörungen an, egal ob psychisch oder physisch.  Sie gehört zu unseren Sinnesorganen und leitet Druck, Wärme, Schmerz und Kälte weiter. Die Haut ist die Grenze zwischen der Umwelt und dem Körperinneren und schützt uns somit vor Umwelteinflüssen, Strahlung und Krankheitskeimen. Außerdem übernimmt sie die Speicherung von Wasser, Mineralien, Vitaminen und Fetten.

Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. Die Oberhaut ist das, was man unter unserem Fell sieht, an Ballen und Nase ist die Oberhaut um einiges dicker, als an mit Fell bedeckten Stellen. Die Lederhaut befindet sich unter der  Oberhaut und ist äußerst zugfest.  Diese ist am Rücken am dicksten und nimmt zu den Gliedmaßen hin an Dicke ab. Wir Hunde haben relativ dünne  Lederhaut, die dickste haben Rinder. Die Lederhaut ist unsere eigentliche Haut und versorgt Oberhaut, Haare und Hufe mit Nährstoffen.

Die Unterhaut besteht eigentlich nur aus Binde- und Fettgewebe. Sie verbindet die Lederhaut mit darunter liegenden Organen, Knochen, Muskeln und Knorpeln. Die Hautmuskeln durchziehen die Unterhaut, deshalb liegt unser Fell nur locker auf und  man kann es leicht anheben. An den Wangen, Lippen und dem Popo haben wir gar keine Unterhaut. Dort liegt das Fell eng an. Die Unterhaut dient außerdem zur Fetteinlagerung, Kälteschutz, Energiespeicher und als Polsterung.

Über die Haut sieht man schnell unseren Gesundheitszustand. Viele Tiere werden heute nicht mehr artgerecht gehalten und gefüttert, leiden unter Langeweile, Stress, Einsamkeit oder Überforderung.

Nur selten ist die Haut selbst an der Krankheit beteiligt, meist kommen mehrere Faktoren zusammen. Am häufigsten leiden meine Hundekumpels unter Ekzemen, Hot Spots und allergischen Hautreaktionen.

Ekzeme sind entzündliche, oberflächliche Hautveränderungen, welche nass oder auch trocken sein können. Diese werden häufig unter unserem Fell übersehen. Manchmal schuppen wir auch und es bilden sich kleine Bläschen, welche platzen können. Ekzeme können sogar chronisch werden sagt Mama.

Ein Hot Spot (heißer Fleck) entsteht meist durch Selbstverletzung wie Lecken, Beißen oder Kratzen. Häufig  steckt auch eine allergische Reaktion oder ein Parasit hinter dem Juckreiz. Hot Spots sind sehr schmerzhaft, können riechen, nässen, eitern und das Fell verkleben. Der Doktor reinigt in den meisten Fällen mit Benzoylperoxid oder Rivanol. Hinzu kommen Antibiotika und Glukokortikoide (Cortison/Cortisol). Leider kommt es häufig zu Rückfällen und die Hunde erkranken erneut. Mama sagt, man kann in solchen Fällen innerlich und äußerlich mit Pflanzen etwas nachhelfen, z. B. mit Brennnessel, Koriander, Lavendel, Spritzwegerich und Ringelblume. Hunde, deren Hauterkrankungen psychische Ursachen haben, kann man Bachblüten verabreichen. Das habe ich auch schon einmal bekommen, weil ich immer so ängstlich bin. Hat auch nicht geschmeckt.

Die Haut von uns Hunden ist das Organ, was bei allergischen Reaktionen am häufigsten betroffen ist. Bei Pferden sind das z. B. eher die Atemwege. Fast alle allergischen Reaktionen jucken. Ich hatte das noch nie, daher kann ich euch nicht sagen, ob das schlimm ist, aber ich glaube schon.  Die häufigsten Ursachen für diese Ausbrüche sind Flöhe, Schimmelpilze, Pollen, Milben, Federn, Wolle und Futtermittel. Weiße Terrier, Pudel und Dalmatiner sind statistisch am häufigsten betroffen, es kann aber auch genetische Gründe haben. Die Ursache für so eine Immunantwort herauszufinden kann kostspielig und zeitintensiv sein. Oftmals helfen nur das Führen eines Futtertagesbuches und das Isolieren von diesen krankheitsauslösenden Stoffen. Der Mensch muss da sehr konsequent sein.

Der Doktor empfiehlt häufig Pferd und Kartoffel als erste futtertechnische Maßnahme bei Allergikern. Ich weiß aber, dass Pferd keine heilende oder antiallergene Wirkung hat und genauso gut ist wie  Ziege, Hirsch oder Kaninchen. Ich glaube der Doktor weiß das nicht. Kartoffeln sind für viele auch nicht so gut, da sie die stärkehaltigen Kohlenhydrate nicht vertragen. Ich bin wirklich froh, dass ich kein Allergiker bin, ich darf alles essen.

Wusstet ihr, dass ein Verlust von 25 % Haut bei einem Hund zum Tode führen kann? Also ich wusste das nicht, aber daran sehen wir, wie wichtig unsere Haut doch ist.

Eure Emma


Getreide

Gestern waren Mama und ich draußen in den Feldern unterwegs. Wie immer bin ich am Feldrand rumgetobt. Mama mag das gar nicht, sie sagt Getreide ist nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich sehr gefährlich für uns, denn diese Grannen können sich in unseren Augen, Ohren, der Luftröhre, Nase und der Haut verhaken.

Innerlich kann mir Getreide nichts anhaben. Ich jage kein Getreide, ich bin doch ein Wolf, kein Kaninchen! Mama hat mir erklärt, warum ich kein Getreide essen sollte:

Getreide ist ein Hauptlieferant von Stärke. Diese wird in Muskeln und in meiner Leber als ein Kohlenhydrat gespeichert. Wenn mein Speicher voll ist, wandelt mein Körper das in Fett um und ich werde noch dicker. Das muss nun wirklich nicht sein.

Mama sagt, Kohlenhydrate gehen nur auf die Hüfte, bringen mir aber keine Energie, da ich diese in erster Linie aus Fetten und Eiweißen beziehe. Benötigt man allerdings schnell Energie, können ein paar Kohlenhydrate nicht schaden, solange man sie mag und verträgt.

Mama sagt, dass mich Getreide krank machen kann, wenn ich zu viel davon essen würde. Eine kleine Menge würde mir nichts ausmachen, allerdings sollte diese nie mehr als 10 % meiner Tagesmenge einnehmen. Unsere Nachbarskatze darf gar kein Getreide essen, Katzen vertragen das nicht und werden dann krank.

Ein Hundekumpel von mir bekommt nicht so ein tolles Essen wie ich, er bekommt jeden Tag einige Kekse in den Napf – sautrockenes Zeug sage ich euch.

Mama meint, in diesen Keksen ist sehr viel Getreide, da es die Herstellungskosten senkt und die Firma dann schneller reich wird. Eigentlich ganz schön fies von denen – sie machen uns krank, damit es ihnen besser geht! Getreide sieht eigentlich ganz ok aus, deswegen hab ich Mama gefragt, was daran denn so gefährlich sein soll.

Getreide ist ein günstiger Rohstoff, der fast überall angebaut werden kann. Hierbei geht es nicht um die Qualität, sondern nur um die Ertragsmenge. Häufig ist dieses daher mit Pestiziden und Schwermetallen belastet.

Zusätzlich enthält Getreide sogenannte Antinährstoffe wie Alkyresorkinol, Protease- und Alpha-Amylase-Hemmer, Lektine und Phytinsäure. Diese Antinährstoffe führen unter anderem zu Problemen wie: Wachstumshinderung, Degeneration von Nieren- und Bauchspeicheldrüsengewebe, hemmen Eiweiße, binden Calcium und andere Mineralien, greifen den Hormonhaushalt an, enthalten Allergene, verursachen Immunreaktionen, schädigen und verkleben die Darmflora und begünstigen so Parasitenbefall und Krankheiten.

Hunde, die mit Fertigfutter ernährt werden, haben daher einen etwa doppelt so hohen Calciumbedarf wie ich, da das Calcium gebunden wird und nicht mehr im Körper aufgenommen werden kann.

Zusätzlich ist Getreide relativ enzymtot und überbeansprucht meine Bauchspeicheldrüse, außerdem kann auch Zink schlechter aufgenommen werden. Dieses ist wichtig für mein Immunsystem und meine Haut.

Getreide wird auch schlecht verdaut und gerade diese unverdauten Essensreste können eine Immunreaktion hervorrufen. Aus diesem Grund soll man es auch nicht mit Fleisch mischen, da wir Hunde dann pupsen müssen und Magenschmerzen bekommen.

Getreide enthält sehr viele Omega-6-Fettsäuren, diese haben einen negativen Einfluss auf das Verhältnis zu Omega-3-Fettsäuren und hemmen diese. Dann juckt meine Haut und mein Fell sieht nicht mehr schön aus.

Wenn man uns Hunden unbedingt Getreide füttern möchte, dann glutenfreie und gut verträgliche Sorten wie Buchweizen, Hirse, Vollkornflocken, Sesam oder Weizenkleie. Am besten man legt dieses über Nacht in Wasser ein. Angeblich sollen die Antinährstoffe dann deaktiviert werden.

Auf keinen Fall sollte man Getreide füttern bei: Krebs, Allergien Gelenkserkrankungen und Epilepsie. Wenn man Hundemama ist, kann etwas Getreide sinnvoll sein, da es die Milchproduktion anregt.

Ob ihr Getreide essen wollt oder nicht, das müsst ihr selbst entscheiden. Mama und ich verzichten darauf schon lange und uns geht’s besser ohne!

Eure Emma


Krebs

Am Wochenende haben Mama und ich Zuhause aufgeräumt – ok, Mama hat aufgeräumt, ich habe an etwas Pansen geknabbert. Dann habe ich in einem Buch ein Foto gesehen, wo ein anderer Hund drauf war. Mama sagt, der Hund sei mit 13 am Mammatumor verstorben. Ich wollte wissen, was Krebs ist und was man dagegen machen kann. Sie hat mir das so erklärt:

Krebs ist eine Erkrankung, die generell in der Tierwelt nicht vorkommt. Durch Umweltgifte, Chemikalien, Strahlung, Schimmelpilze und Fertigfutterprodukte gelangt diese Zivilisationskrankheit nun auch zu uns Hunden.

Besonders stark ist der Anstieg von Krebserkrankungen nach Impfungen und mit Zunahme der Fütterung von Fertigfutter zu verzeichnen.

Krebs ist eine entartete Zelle, die unkontrolliert wächst und gesundes Gewebe verdrängt und zerstört. Die Zelle verliert die Eigenschaft zu ruhen (sie immortalisiert sich). Eine gesunde Zelle teilt sich in mir etwa 50-60 Mal, eine Tumorzelle unbegrenzt. Sie kann außerdem in mir wandern, obwohl eine Zelle normalerweise da bleibt, wo sie hingehört (z. B. bleibt eine Hautzelle in der Haut).

Entartete Zellen entstehen in mir permanent, aber wenn mein Immunsystem gut funktioniert, dann kann es diese vernichten. Wenn ich älter werde, muss dieses unterstützt werden, da es dann schwächer wird und die bösen Zellen nicht mehr vernichten kann. Aber noch bin ich jung und schaffe das alleine. Später hilft Mama mir dann bestimmt.

Mama sagt außerdem, dass viele die Bezeichnung „gutartigen Krebs“ verwenden. Diesen Ausdruck gäbe es gar nicht, Krebs ist immer böse. Überall, wo Metastasen im Spiel sind, ist es Krebs – also böse. Gutartige Tumore, die gibt es aber wohl.

Bei uns Hunden gibt es fünf Krebsarten, an denen wir am häufigsten sterben: Mammatumore, Hautkrebs, Lymphdrüsenkrebs, Maulhöhlenkrebs und Knochenkrebs. Wir erkranken auch doppelt so häufig daran wie Katzen (die sterben am häufigsten an Traumata und Nierenerkrankungen).

Ich wollte natürlich auch wissen, woran ich das erkenne, ob ich Krebs habe. Mama sagte, die häufigsten Symptome seien Lahmheit, Maulgeruch, Apathie, Verhaltensveränderung, Schluckbeschwerden, Atemprobleme, schlecht heilende Wunden, Speicheln, Schmerzen, Schwellungen und Gewichtsverlust.  Auch bei gutartigen Wucherungen können wir uns verändern und bspw. aggressiv werden, wenn ein Tumor auf Teile unseres Gehirnes drückt.

Wenn wir Hunde Krebs haben, dann geht man mit uns in der Regel zum Doktor und wir bekommen dort Chemo-/Strahlentherapie, Kortison, Schmerzmittel oder Antibiotika.

Häufig wird chirurgisch eingegriffen, Gewebeteile oder ganze Organe entnommen. Mama sagt, dass solche Eingriffe den Krebs oftmals richtig „explodieren“ lassen und der Hund kurz darauf verstirbt.  Viele Menschen glauben, dass wenn der Doktor nichts mehr machen kann, auch nichts anderes mehr helfen wird. Von Mama weiß ich aber, dass das Blödsinn ist.

Das wichtigste bei jeder Krebserkrankung ist die Umstellung der Ernährung: keine Kohlenhydrate – diese Zuckerverbindungen nähren Tumore während der Verstoffwechselung, frisches Obst und Gemüse (auch als Saft), extra Portion Leber, Bries, hochwertige Eiweiße aus Fleisch (helles), Fisch und Eiern.

Vor allem krebskranke Hunde mögen unheimlich gern Leber. Es ist auf gute Qualität der Lebensmittel zu achten, vornehmlich BIO, um den geschwächten Organismus nicht noch weiter zu belasten.

Leinsamenöl und Fischöle haben ebenfalls eine antikarzinogene Wirkung (anti-krebserregend). Krebs frisst unheimlich viel Energie, häufig leiden diese Hunde an Nährstoffdefiziten und nehmen stark ab (dann bin ich wohl gesund!). Es kann hilfreich sein Enzyme, Selen, Zink, Vitamine (vor allem Vit. C), und Antioxidantien zuzufüttern, um dem Körper ausreichend Nährstoffe zuzuführen.  

Für die Skeptiker: Auch schulmedizinische Studien haben gezeigt, dass durch die Fütterung von frischem Gemüse/Obst, Kräutern und MSM das Wachstum der Krebszellen gestoppt wurde bzw. sogar rassebedingte Krebsarten vermieden werden konnten. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass Amygdalin (Vit. B17) Krebszellen abtöten kann. Dieses ist als Infusion, in Tablettenform (in Deutschland verboten) oder in Aprikosenkernen zu bekommen.

Begleitend kann eine Therapie mit MSM, Heilpilzen und Kräutern begonnen werden.

All diese Dinge solltet ihr nie einfach in den Napf legen, ohne mit jemandem darüber gesprochen zu haben, der sich damit auskennt. Ich frage dann Mama.

Gute Ernährung ist die beste Medizin!

Bis nächste Woche!

Eure Emma


Wurmkuren

Heute sollte es Rindfleisch bei mir geben. Das mag ich am allerliebsten.

Dann kam Mama plötzlich mit so einer kleinen Dose an, ich ahnte Schreckliches. Ich rief noch „NEIN, nicht auf das gute Rindfleisch!“ Zu spät, da war sie: Die wurmausleitende Kräutermischung, die den ganzen Fleischgeschmack versaut!

Ich habe Mama gefragt, warum Hunde Würmer haben, ob das gefährlich ist und was man dagegen machen kann. Sie hat mir das so erklärt:

Wir sind eben Raubtiere und ziehen uns instinktiv zu Kot, Erde, Rinde, Aas usw. hin (Rinden Mulch schmeckt super). Mit der Aufnahme von Unrat kommen auch kleine Parasiten in meinen Mund, hängen an meiner Nase oder auch am Fell, wenn ich mich gerade geputzt habe. Schlucke ich diese ab, gelangen sie in meinen Darm.

Dort finden sie einen optimalen Nährboden, um sich zu vermehren – aber nicht bei mir, ich bin sauber, sagt Mama!

Mein Darm bietet Parasiten wenig nützlichen Nährboden, da dieser nicht so „verklebt“ ist von Getreide und künstlichen Zusatzstoffen wie es bei Trockenfutterhunden häufig der Fall ist.

Meine Magensäure ist außerdem so sauer, dass ich die Würmer dort abtöte, bevor sie meinen Darm passieren können. „Keksfresser“ können das nicht, die Magensäure bei denen ist nicht so sauer wie meine – hihi.

Würmer können sehr gefährlich sein, wenn sie in Lunge und Herz übergehen, deshalb achtet Mama immer sehr darauf, dass ich „wurmausleitende“ Nahrungsmittel bekomme und mein Immunsystem stark genug ist.

Generell ist es ja nicht im Interesse des Wurmes, mich umzubringen. Ich spende ihm immerhin eine Unterkunft und Nahrung, aber ich teile nicht gern! Außerdem soll Mama auch nicht krank werden. Allerdings ist die Chance ziemlich gering, dass sie diese von mir aufnimmt.

Als ich noch klein war, musste ich auch mal so eine Tablette nehmen, eine Wurmkur. Danach hatte ich Magenschmerzen und Durchfall – hundeelend war mir.

Diese Tabletten sind giftig, nicht nur für die Würmer, sondern auch für mich. Es sind sogenannte nervenlähmenden Stoffe und bringen die Würmer um, während sie noch in mir drin sind (welch furchtbare Vorstellung). Schlimmer ist jedoch, dass sie meine Darmflora zerstören, diese ist wichtig für meine Verdauung. Mein Darm benötigt mehrere Monate, um sich von nur einer giftigen Tablette zu erholen. Mama hat gesagt, das ist so ähnlich, als wenn wir die Blumenerde auskippen und die Pflanze so in den Topf stellen. Das geht nicht lange gut.

Einige meiner Hundekumpels fressen nach so einer giftigen Tablette wieder wurmbefallen Kot. Dann hat die ja gar nichts gebracht, außer dass sie ihre Blumenerde ausgekippt haben und ihr Immunsystem nun schwach ist – man sind die doof, alles für die Katz!

Seitdem ich keine trockenen Kekse mehr essen muss, sondern frische, unbehandelte Nahrung bekomme, gibt es regelmäßig Dinge wie Knoblauch, Kokos, Karotte, Kürbiskerne und Fell in meinem Napf.

Die in Kokosöl enthaltene Laurinsäure wandelt sich in mir drin in ein Monoglycerid (Fettsäure) um. Diese ist in der Lage eine Virushülle aufzulösen und so zu zerstören. Das soll auch beim Herpes-Simplex 1 Virus funktionieren (habe ich aber noch nicht ausprobiert). Die Laurinsäure zwingt die Würmer „Meideverhalten“ zu zeigen und mich zu verlassen.

Faserstoffe aus Möhren und Fellstücke umwickeln meine Darmzotten und reinigen so auch auf natürliche Weise mechanisch meinen Darm. Kürbiskerne enthalten Curcubitin, das mögen Würmer nicht und packen ihre Koffer.

Mama lässt ab und an meine Kaka untersuchen, dann stochert sie mit so einer kleinen Schaufel darin rum und bringt das dann zum Doktor. Das kostet wohl so viel wie diese giftige Tablette, aber ich bekomme keinen Durchfall davon. Alle paar Monate gibt sie mir diese „gesunden Wurmkuren“ - schrecklich schmeckende Kräuter. Aber mir geht’s gut damit und ich bleibe „sauber“.

So eine Tablette würde ich nur im Notfall bekommen, wenn das Ergebnis beim Doktor schlecht ausfallen würde. Auf Grund meiner Ernährung wird das wohl (hoffentlich) nie passieren.

Also, passt immer auf eure Blumenerde auf und nehmt nicht so viele giftige Tabletten!

Eure Emma


Vitamin A

Heute Morgen gab es Leber. Ich mag Leber (im Gegensatz zu den meisten meiner Hundekumpels). Meine Mama hat mir dann erklärt, warum Leber so wichtig für mich ist:

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, ich speichere dies in meiner Leber und Niere und es kommt ausschließlich in tierischer Nahrung vor (als aktives Vitamin A). Leber, Lebertran, Fischöl und Eier enthalten die höchste Menge an aktivem Vitamin A.

In pflanzlicher Nahrung heißt das dann wohl Provitamin A oder Beta-Carotin.

Carotinoide sind rötliche Pigmente und deshalb sind Möhren orange. Mama püriert oder dünstet meine Möhren, damit mein Darm das Beta-Carotin leichter aufnehmen kann - am besten geht dies in Kombination mit Fett (ich glaube deshalb macht sie Öl drüber).

Ich besitze die Fähigkeit pflanzliches Beta-Carotin in aktives Vitamin A umzuwandeln - Katzen können das nicht (die mag ich genauso wenig wie Gemüse!).

Große Mengen an Beta-Carotin können Raubtiere wie ich kaum aufnehmen (zum Glück, sonst gäbe es noch mehr Grünzeug).

Vitamin A ist am Wachstum und Aufbau von Haut, Schleimhäuten, Lymphgefäßen, Geschlechtszellen, Zähnen und Knochen beteiligt. Es wird daher auch „Epithelschutzvitamin“ genannt. Es ist ebenfalls Bestandteil des Sehpurpurs und am Sehvorgang beteiligt (deshalb können unsere Hasen wohl so gut gucken).

Vitamin A schützt mich außerdem vor Infekten und stärkt die weißen Blutkörperchen – das ist meine Körperpolizei! Außerdem fängt es freie Radikale und ist so krebsvorbeugend. Zusätzlich erhöht es meine Immunantwort (erkennen von körperfremden Substanzen) nach einer Impfung.

Mama sagt, wenn ich meine Leber nicht essen würde und eine Vitamin A Unterversorgung bekäme, könnte ich auch Bindehautentzündungen, Hornhauttrübungen, Hörausfall oder Hautverletzungen bekommen und würde schneller krank werden - das will ich nicht!

Wenn ich zu viel Leber esse, kann ich eine Überversorgung an Vitamin A und Kupfer bekommen und auch krank werden, da Vitamin A fettlöslich ist und deshalb nicht über meine Niere ausgeschieden werden kann. Wir Hunde sind allerdings ziemlich tolerant, was dies angeht.

Eine Überversorgung macht sich durch Appetitlosigkeit (noch nie gehabt), Gelenkschmerzen, Verletzungen der Arterien und des Herzens bemerkbar. Bei Welpen kann es zu Missbildungen oder Entwicklungsstörungen der Knochen kommen. Dies passiert aber nur bei aktivem (tierischen) Vitamin A. Beta-Carotin aus Gemüse kann mich nicht überversorgen.

Meine Schwester Luna mag überhaupt keine Leber, deshalb bekommt sie Karotten, Spinat, Pfirsich, Löwenzahn, Luzerne oder Petersilie, um pflanzliches Beta-Carotin aufzunehmen. Manchmal mogelt man ihr Lebertran unter – das merkt die nie!

Ich hoffe, ihr habt verstanden, wie wichtig Vitamin A für uns ist!

Bis nächste Woche!

Eure Emma


Calcium

Als ich heute morgen in die Küche kam, stand mein Napf bereits fertig angerichtet auf der Spüle. Heute sollte es ein großes Kalbsbrustbein geben – lecker. Das Knabbern macht uns Hunde glücklich, am liebsten würde ich das jeden Tag essen. Aber das geht nicht, sagt Mama. Kalbsbrustbein ist sehr calciumhaltig, kann mir in Massen aber auch schaden. Ich wollte mehr darüber wissen:

Der größte Anteil des im Hundeorganismus (10-15 g/kg KM) vorkommenden Calciums liegt im Skelett (98 %). Hauptaufgabe dieses Minerals ist die Steuerung meiner Blutgerinnung, die Muskelkontraktion, die Bildung von Zähnen und Knochen und es ist an der Nerven- und Herzfunktion beteiligt.

Wieviel Calcium mein Körper aufnimmt, hängt immer davon ab, welche Nahrungsmittel ich gleichzeitig zu mir nehme und wie alt ich bin. Deshalb schwankt die Calciumaufnahme aus Nahrung zwischen 10 und 90 %.

Meine Schwester Luna mag gar keine Knochen – ich glaube sie ist einfach zu faul zum Kauen. Fällt bei ihr nun der Calciumgehalt im Blut ab, wird dieser mit der Abgabe von Calcium aus dem Skelett reguliert. Das sollte nicht zu oft vorkommen, denn nach Erschöpfung dieser Reserven kann es sein, dass sie Probleme mit den Knochen und Muskeln bekommt (lose Zähne, Zahnausfall, Krämpfe, Lahmheiten usw.).

Da ich so gerne Knochen esse, kann das bei mir nicht vorkommen. Aber Mama sagt, dass auch zu viel Calcium nicht gut ist für mich. Wenn ich jeden Tag mein Brustbein essen würde, könnte ich eine Hyperkalzämie (Calciumüberversorgung)  bekommen, allerdings würde dies eine ganze Weile dauern. Denn eine Überversorgung direkt nach der Nahrungsaufnahme wird durch verschiedenste Hormone unterbunden und auch die Calciumfreigabe aus dem Skelett gestoppt.

Langfristig werde ich dann aber auch erkranken, z. B. an einer Schilddrüsenunterfunktion, Lahmheiten, Nierenerkrankungen, Magnesium-/Zinkmangel, Ablagerungen von Mineralstoffen in Lunge und Herz oder Verdauungsstörungen bekommen. Das will ich natürlich nicht.

Aber nicht nur mein übermäßiger Brustbeinverzehr, sondern auch zu viel Vitamin D kann eine Calciumüberversorgung auslösen. Dieses reguliert meinen Calciumhaushalt und ist wichtig für den Erhalt meiner Knochen. Aber nur künstliches Vitamin D kann mich überversorgen, nicht etwa zu langes Sonnen.

Nun bin ich aber ganz verunsichert und weiß gar nicht, wieviel Brustbein ich nun essen darf, damit ich gesund bleibe. Da ich nicht gut rechnen kann, hat Mama das für mich gemacht:

Ich benötige täglich etwa 1,6 g Calcium, das wären ca. 11 g pro Woche.

Ich esse jede Woche ca. 400 g Knochen (100 g = 2,5 g Calcium).

Also habe ich dadurch mindestens 10 g Calcium aufgenommen.

Aber ich esse ja auch noch andere Lebensmittel, die sehr calciumhaltig sind, z. B. Eierschalen, grünes Blattgemüse, Luzerne, Löwenzahn, Algen, Knorpel, Milchprodukte und Petersilie.

Wenn ihr viel Getreide esst, benötigt ihr fast doppelt so viel Calcium über die Nahrung, da Getreide die Calciumaufnahme blockiert.

Wir Hunde sind sehr tolerant, was eine kurzfristige Unter- und Überversorgung dieses Minerals angeht. Um uns wirklich damit zu schaden, muss man uns über einen sehr langen Zeitraum ganz schlecht ernähren. In Deutschland kommt das fast gar nicht mehr vor.

Wie ihr seht, kann ich mich über Nahrungsmittel selbst gesund erhalten und benötige keine künstlichen Zusätze.

Esst immer brav eure Knochenmahlzeiten, sie sind gesund und machen glücklich!

Bis nächste Woche!

Eure Emma


Borreliose

Gestern bin ich mit Mama wieder im Feld toben gewesen – also ich tobe, Mama dackelt nur hinter mir her. Am Feldrand ist immer sehr hohes Gras, da renne ich natürlich durch. Mama sagt da können Zecken im Gras sitzen, welche gefährliche Krankheiten übertragen können. Unter anderem Borreliose. Ich wollte natürlich wissen, was das ist:

Borreliose ist eine Infektionskrankheit und wird durch die sogennanten Borrelien Bakterien übertragen. Am häufigsten werden wir Säugetiere infiziert, aber auch Vögel können an Borreliose erkranken. Meist werden diese Bakterien durch den klassischen Holzbock übertragen. Es können alle Organe, sowie Nervensystem, Gewebe und Gelenke befallen werden.

Wenn ich jetzt durch das Gras tobe und eine Zecke mich wittert, dann will sie mein Blut trinken, um sich zu ernähren. Nachdem die Zecke ihre kleinen Haken in meine Haut gebohrt hat, um sich festzuhalten, beginnt sie zu trinken. Nach etwa 12 bis 24 Stunden ist sie satt und übergibt einen Teil Ihres Speichels und Mageninhalts an mein Blut. Damit können Borrelien in mich gelangen. Wenn man die Zecke stört, kann das übrigens auch passieren. Deshalb soll man nie versuchen sie zu ersticken.

Gelangen diese Bakterien nun in meinen Körper, kann es passieren, dass es mir nach einigen Tagen oder sogar Monaten nicht mehr so gut geht. Wir Hunde zeigen das am häufigsten durch Lahmheiten, Schmerzen, Apathie, Fieber, Lymphdrüsenschwellungen oder durch eine Hautrötung um den Zeckenbiss. Aber durch unser dichtes Fell ist das manchmal schnell zu übersehen.

Mama sagt, dass in Deutschland mitlerweile jeder siebte Hund an Borreliose erkrankt ist, aber nur bei 5 % der infizierten Tiere bricht es wirklich aus.

Borreliose lässt sich schlecht über das Blut diagnositizieren, da es keine spezifischen Veränderungen im Blutbild gibt. Aus diesem Grund wird Borreliose auch häufig fälschlich festgestellt und wir müssen trotzdem eine Tablette nehmen. Geht es uns damit besser, gilt die Borreliose als erwiesen.

Man kann uns Hunde auch dagegen impfen lassen. Hierbei handelt es sich um einen Vollkeimimpfstoff. Allerdings wurde 2007 bereits festgestellt, dass dieser uns nicht davor schützt – im Gegenteil – es wurde beobachtet, dass einige Hunde nach diesen Impfungen sehr krank wurden.

Möchte man uns dagegen impfen, sollte man dieses niemals während der Zeckensaison tun und auch nicht ohne vorherigem Antikörpertest. Mama sagt, dass von dieser Impfung grundsätzlich abzuraten ist. Was es für den Menschen nicht gibt, muss auch nicht in mich geimpft werden.

Sind wir dennoch erkrankt, dann müssen wir zum Doktor und über eine lange Zeit Antibiotika nehmen. Diese schlagen in der Regel auch nach 2-3 Tagen gut bei uns an und es geht uns besser.

Über die Nahrung kann man uns zusätzlich noch helfen, indem man unsere Darmflora aufbaut, uns mit wichtigen Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien versorgt. Papaya und Ananas enthalten zusätzlich wichtige Enzyme.

Sollten wir Schmerzen in den Gelenken haben oder lahmen, dann kann man uns etwas Schwefel mit ins Futter tun oder Kräuter wie Weidenrinde, Hagebutte, Brennessel und Ingwer verabreichen.

Borreliose ist übrigens bei Katzen extrem selten. Diese sollten niemals dagegen geimpft werden.

Eure Emma